01.04.2025

17.30 – 19.00 Uhr | ZMS (Haus 39)

Mit Resilienz Belastungskrisen trotzen? Anmerkungen zu einem gefragten Konzept

Resilienz, die Fähigkeit zur Krisenbewältigung, ist zu einem Schlüsselkonzept in der positiven Psychologie geworden. Als erlernbare Kompetenz wird sie oft als universelle Lösung für persönliche und gesellschaftliche Herausforderungen präsentiert. Jedoch birgt die Betonung individueller Widerstandsfähigkeit auch Risiken: Sie kann strukturelle Probleme und soziale Ungleichheiten verdecken, Verantwortung individualisieren und kollektive Lösungsansätze in den Hintergrund treten lassen. Zudem könnte das Konzept bestehende Machtverhältnisse festigen, indem es Anpassung statt Veränderung fördert.

Prof.’in Dr.’in Karina Becker hinterfragt in ihrem Vortrag kritisch die normativen Aspekte des Resilienzdiskurses und wirft dabei einen Blick insbesondere auf den betrieblichen Gesundheitsschutz. Es sollen alternative Perspektiven für einen ausgewogenen Blick auf persönliche und gesellschaftliche Bewältigungsstrategien diskutiert werden.

Kurzbio der Referentin:

Prof.’in Dr.’in Karina Becker ist Professorin für Sozialpolitik und Soziale Arbeit an der Dualen Hochschule Gera-Eisenach (DHGE) und forscht zu betrieblichem Arbeits- und Gesundheitsschutz, dem Wandel von Arbeit sowie zu aktuellen sozialpolitischen Herausforderungen. Zuvor war sie wissenschaftliche Geschäftsführerin des DFG-Kollegs „Postwachstumsgesellschaften“ an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 2021 hat sie den Sammelband „Mit Resilienz durch die Krise?: Anmerkungen zu einem gefragten Konzept“ mit herausgegeben.

Etwa zwei Wochen nach der Vorlesung wird eine Aufzeichnung auf dem YouTube-Kanal der Hochschule Mittweida veröffentlicht. Sie finden das Video dann auch auf dieser Website.